9. Februar

Sonntag, der 9. Februar

Heute gibt es geteiltes Programm, deshalb auch zwei
RB-Varianten,

Trotz reichlich Veltliner Wein nach den Pizzoccheri ist die
Nacht um halb sieben zu Ende in freudiger Erwartung der
Schneeschleuder. Die kommt aber nicht, da Sonntag und weder
Neuschnee nochWind :-(. Dafür gibts einen traumhaften
Sonnenaufgang und den ganzen Tag sonniges, herrliches
Winterwetter.

Mit je einem ABe4/4 II und ABe 4/4 III gehts hinunter nach
Pontresina. Weil es sich so schlecht rodelt mit großen
Rucksäcken, hatten wir uns schon vorher bei den RhB nach
Möglichkeiten der Gepäckaufgabe erkundigt. Man sagte, in
Pontresina sei das kein Problem. Die acht Minuten Übergangszeit
dagegen erschienen uns schon als problematisch. Aber nicht für die
Gepäckabfertigung der RhB. In dem *großzügig eingerichteten* Raum
der Gepa stellen wir das Gepäck auf denTresen, die freundliche
Dame von den RhB füllt fix den Zettel Pontresina-Disentis aus
und meint, wir nehmen am besten einen Kolli, das ist ein
Gepäckcontainer für Gruppen, für 100 Franken Pauschalpreis. Dann
reicht sie den Gepäckschein heraus und sagt, wir sollten nur
alles da so stehen lassen, sie machen das schon für uns fertig.
Bis zur Abfahrt haben wir noch reichlich fünf Minuten Zeit -
Abfertigung des gesamten Gepäcks einer Reisegruppe in drei
Minuten. Hallo Verona, mitgelesen?

Das kurze Stück von Pontresina bis Samedan legen wir in einem
der neuen Niederflur-Steuerwagen der RhB zurück, der anschließend
mit seinem Zug weiter durchs Unterengadin bis Scuol-Tarasp
weiterfahren wird. Nach ein paar Minuten war in Samedan schon wieder
Umsteigen angesagt.

Der Zug nach Preda (und weiter nach Chur) wird von einer Ge 4/4
III gezogen; dahinter der doppelte Jumbo-Speisewagen, der
reguläre Zugteil, Gepäckwagen und am Schluss ein
BVZ-Panoramawagen als 1. Kl. Kurswagen des Winter-Glacier-Express
nach Zermatt. Das bekannte Zugteam vom Freitag (der Drachen und
die Azubiene) hat uns wieder begrüßt, dann im Albulatunnel hält
der Zug außerplanmäßig, was uns die Möglichkeit eröffnet,
weitere Tunnelwände zu photographieren.

In Preda teilt sich die Gruppe. Die meisten wollen rodeln, aber
damit unser Quartier in Disentis rechtzeitig bezogen werden kann,
fährt ein kleines Vorkommando voraus.

Bericht der Rodelgruppe: Am Bahnhof Preda war für die Benutzung
der Schlittelbahn eine Edmondsonsche Fahrkarte zu 4 Franken zu
erwerben; dazu haben wir Touring-Carving-Schlitten Spezial zu 15
Franken pro Stück gemietet. Der erste Abschnitt musste
gegangen/gezogen werden, danach lief es dann sehr angenehm bei
schön griffigem Schnee und tollen Ausblicken.

Schon bald waren wir dann in Bergün/Bravuogn, wo im Ort die
Schlitten zurückgegeben wurden. Es gab auch einen Bauernhof mit
Selbstbedienung, wo Molkerei- und Wurstwaren sowie Kakao gegen
Einzahlung in eine Kasse zur Verfügung standen. Vor dem Bahnhof
Bergün ist ein RhB-Krokodil sehr malerisch an einem kurzen
isolierten Gleisstück mit einem eigenen Stück Oberleitung
aufgestellt.

Auf dem Weg nach Disentis  besuchen wir Arosa, bei traumhaftem Winterwetter, Sonne und 1,5 Meter Pulverschnee. Die Ortsdurchfahrt Chur, wo eine ausgewachsene Ge 4/4 II nebst 10 ebenso ausgewachsenen
Reisezugwagen im Straßenplanum fährt, sorgt immer wieder für
Aufregung bei den betroffenen Autofahrern ;-), aber passiert
scheint noch nie was zu sein. Dennoch fragt man sich, wo hier
z.B. ein Kleinlaster bleiben würde. Und die Strecke nach Arosa
ist ein Superlativ wie eigentlich fast alles bei den RhB.

Bei der Rückfahrt erwischen wir in der Rheinschlucht noch die
letzten Sonnenstrahlen, was schöne Gegenlichtfotos aus dem Zug
gibt.

Die Schlittengruppe ist dann noch in Langwies auf dem Rückweg
von Arosa ausgestiegen, um einen Gegenzug auf dem Langwieser
Viadukt zu beobachten; danach ging es mit einem Zusatzzug weiter,
dessen alte Mitteleinstiegwagen gesteckt voll waren - trotzdem
fanden wir Plätze an der richtigen Seite (von Arosa aus links).

Nach Ankunft in Disentis ein kleiner Schreck: "Gepäck aus
Pontresina? Haben wir nicht. Sieht auch schlecht aus für heute...
Achso, Sie meinen einen Container? Ja, da ist einer gekommen,
der ist aber schon laaange da." Nach einem Bergsturz der Steine,
die vom Herzen fallen, besuchen wir unser Quartier, bei
dem es sich um die örtliche Zivilschutzanlage, atombombensicher,
handelt. Wir haben *reichlich* Platz, Belüftung ist gut  und
funktioniert hörbar und die Dusche gibts gratis. Also alles
bestens, und in einem nahegelegenen Lokal entsteht bei Bündener
Spezialitäten und ein wenig Wein dieser Reisebericht.

[Galerie Sonntag]

[Home] [Hobby] [Business] [Links]

[7. Februar] [8. Februar] [9. Februar] [10. Februar] [Galerie Dienstag] [Petra]